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EIN TOURISTISCHES SCHWERGEWICHT

Die Hoteliers und Gastronomen haben den Anfang gemacht, dann kamen die Gemeinden dazu: Vor zehn Jahren wurde die Tourismusgemeinschaft Albtal Plus gegründet, um die Kräfte zu bündeln und die Region gemeinsam zu vermarkten.

Geschichte

Ein Schulterschluss war notwendig, um die Region voranzubringen. Das hatte Bernhard Zepf, Inhaber des Hotel Erbprinz in Ettlingen, schon Jahre vor der Gründung der Tourismusgemeinschaft
Albtal Plus erkannt. „Kirchturmdenken führt zu nichts“, sagte er, „touristische Vermarktung endet nicht an Ortsschildern, sondern muss über die Gegebenheiten der Landschaft definiert werden.“
Deshalb wollte er eine übergreifende Kooperation schaffen, eine Talschaft, die in der Region und auch nach außen agiert.

Gemeinsam mit Klaus Hettel von Watt’s Brasserie, dem Hotel Watthalden in Ettlingen und mit Karl
Schwemmle vom Lamm in Rotensol entwickelte er den Plan, alle Akteure im Tal miteinander zu verbinden – vom Ursprung der Alb bis zu ihrer Mündung. Zepf und seine Mitstreiter trommelten Hoteliers, Gastronomen, Bäcker und andere Betriebe, die von Gästen profitieren, zur „Albtal Initiative“ zusammen. Roger Heidt, damals Geschäftsführer der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg, sein Pressesprecher Rainer Laubig und Klaus Reppel, touristischer Berater,
unterstützten sie dabei. Im zweiten Schritt gingen Zepf und seine Mitstreiter auf die Gemeinden und Städte zu, in denen die Touristikfachleute vielerorts auch schon die Notwendigkeit erkannt hatten, in größeren Regionen zu denken und handeln. Bis 2004 gab es sogar schon einmal eine Tourismusgemeinschaft namens Albgau.

„Die kleinen Kommunen hatten immer großes Interesse an einer Zusammenarbeit“, erklärt Karin Zahn-Paulsen, die in Waldbronn für die Kurverwaltung und die Wirtschaftsförderung zuständig ist, „wir wussten, dass wir uns allein nicht vermarkten können, sondern eine gemeinsame Organisation
brauchen.“ Gemeinsam mit Sabine Süß, die in Ettlingen das Amt für Marketing und Organisation leitet, entwickelte sie Ideen dafür. Wie seine Vorgängerin unterstützte auch Johannes Arnold, der 2011 in Ettlingen zum Oberbürgermeister gewählt wurde, die Idee sofort. „Ich war sicher nicht der alleinige Vater, aber ein maßgeblicher Geburtshelfer“, sagt er rückblickend. Viele Gespräche seien
notwendig gewesen, bis alle Gemeinden, die zudem noch in drei verschiedenen Landkreisen liegen, im Boot waren. Angesichts der vielen genussreichen Adressen im Tal könnte man sich vorstellen,
dass nächtelang bei Rotwein verhandelt wurde. „Da muss ich Sie leider enttäuschen“, sagt er, „ich erinnere mich aber an unzählige Telefonate und Briefe.“

Schließlich waren sich die Gemeinden über die Aufgaben, Pflichten und vor allem die Finanzen einig. Ende 2012 war es soweit: Zur Gründungsversammlung im Kursaal in Bad Herrenalb traf sich Bernhard Zepf, der Sprecher der „Albtal Initiative“, mit den Bürgermeistern von Ettlingen, Bad Herrenalb, Dobel, Karlsbad, Malsch, Marxzell, Straubenhardt und Waldbronn. Der Vorsitz sollte
wechseln, als erster war Johannes Arnold aus Ettlingen an der Reihe, der Einzige unter den Bürgermeistern, der heute noch in seinem Amt ist. Sie tauften die neue Tourismusgemeinschaft
„Albtal Plus“ und aus der „Albtal Initiative“ wurden die „Feinen Adressen“, die ebenfalls dem Zusammenschluss angehören.

Eine Geschäftsstelle mit Sitz in Ettlingen wurde geschaffen, die sich fortan für die Vermarktung der Region mit ihren damals 100.000 Einwohnern und rund 450.000 Übernachtungen stark machte. OB Arnold sprach bei der Gründungsversammlung vom „touristischen Schwergewicht“, das durch den Zusammenschluss entstanden sei.

Bereits zuvor, im Januar 2012, hatte die „Albtal Initiative“ das erste Albtal Magazin veröffentlicht – mit vielen Fotos, Geschichten und Tipps zu kulturellen Highlights, zum Wandern, zum Wohlfühlen und natürlich zu den vielen guten Restaurants und Hotels im Tal. Seitdem erscheint das Magazin
unter der Leitung der Tourismusgemeinschaft Albtal Plus jedes Jahr pünktlich zur CMT und macht Ausflügler und Urlauber neugierig auf die Region.

Nach Rainer Laubig und Jana Kolodzie führt seit 2019 die Tourismusexpertin Bettina Reitze-Lotz die Geschäfte von Albtal Plus. Julia Strickfaden ist als Fachfrau für Tourismusmarketing seit fünf Jahren dabei. „Albtal Plus hat als reine Marketingorganisation angefangen“, erklärt Reitze-Lotz,
„inzwischen haben wir viele gemeinsame Produkte entwickelt, die Bekanntheit erhöht und es geschafft, als Region wahrgenommen zu werden.“

Mit einer Küchenparty bei Schwitzer’s Hotel am Park in Waldbronn feierte Albtal Plus mit Bürgermeistern, Gemeinderäten, Touristikern und natürlich den „Feinen Adressen“ das zehnjährige Bestehen. „Tourismus funktioniert nur gemeinsam“, betonte dabei Klaus Hoffmann, Bürgermeister
in Bad Herrenalb, „und wir können hier zusammen mit vielen Highlights glänzen.“ Als Beispiel nannte er den ALBTAL.Abenteuer.Track, der schon unter den Nominierten bei der Wahl zu
„Deutschlands schönstem Wanderweg“ war. „Die Geschäftsstelle macht eine super Arbeit und wir haben schon viel erreicht“, sagt der Ettlinger Oberbürgermeister Arnold, „aber es bleibt anstrengend und begrenzte Ressourcen schränken manches ein.“ Bernhard Zepf wünscht sich ebenfalls mehr Mittel, um noch stärker gemeinsam für das gute Angebot werben zu können.
Zufrieden blickt er auf den bisherigen Weg zurück – und in die Zukunft: „Wandern, Radfahren, Genießen, Kultur und Natur – alle Punkte, die wir uns bei der Gründung auf die Fahnen geschrieben haben, sind aktueller denn je.“
 

Gut zu Wissen

Weitere Informationen über die Tourismusgemeinschaft Albtal Plus und die Feinen Adressen im Albtal hier auf der Webseite. 

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