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RÜCKKEHR DER REBEN

Sebastian Fritsche will den Weinbau am Robberg in Ettlingen wieder beleben: Der Winzer hat bereits einige Terrassen hergerichtet und bepflanzt sie nun mit Reben, aus deren Trauben hochwertige Weine entstehen sollen.

Geschichte

Die Badische Weinstraße führt durch Ettlingen. In früheren Zeiten wuchsen die Reben auch um die Stadt herum in der Ebene und den Robberg hinauf. Die Hochzeiten des Weinanbaus sind allerdings lange vorbei und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die letzten Weinberge aufgegeben. Dabei finden sich am Robberg durchaus lohnenswerte Lagen. Davon ist jedenfalls Sebastian Fritsche überzeugt, der dort zwei Grundstücke mit insgesamt 27 Ar gekauft hat. 
Der Ettlinger hat am Weincampus in Neustadt an der Weinstraße studiert und noch einige Jahre Berufserfahrung in der Pfalz gesammelt. Nun will der Önologe den heimischen Weinbau wieder beleben – auch wenn ihm das mühevolle Arbeit beschert: Auf seinen Parzellen am Robberg herrscht im Schnitt 45 Prozent Hangneigung, was für den Winzer zeitaufwendige Handarbeit heißt. 

Er ist mit dieser Idee nicht alleine: Für den Verein „Robbergfreunde Ettlingen“, dem auch Sebastian Fritsche angehört, steht zwar der Weinbau nicht im Vordergrund, doch er hat sich der alten Kulturlandschaft verpflichtet und kümmert sich um den Erhalt von Trockenmauern. Mittlerweile gibt es innerhalb des Vereins eine Weinbau AG mit einer Handvoll Hobbywinzern, die Weinberge 
angelegt haben. Wer aber mehr als 99 Rebstöcke pflanzen und die erzeugten Weine nicht selbst trinken, sondern verkaufen will, muss zuvor das Pflanzrecht beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft beantragen. 

Diesen Weg hat Fritsche bereits beschritten, für das erste Grundstück die Erlaubnis bekommen und einige Terrassen angelegt. Dort pflanzt er in diesem Jahr die ersten 300 Rebstöcke für Keltertrauben. 2022 sollen noch einmal 1000 weitere Weinreben auf seinem zweiten Areal dazu kommen. Um möglichst ökologisch wirtschaften zu können, hat der 31-Jährige vor allem pilzwiderstandsfähige Rebsorten für Rotweine im Blick, wie zum Beispiel „Satin Noir“. „Am Robberg mit seiner Südwest-Ausrichtung ist das Klima zu warm für weiße Trauben“, erklärt er. Sein Ziel ist es, in der Lage Oberberg hochwertige Weine zu kreieren, die man dann auch in den Restaurants der Stadt bestellen kann. Bis zur ersten Verkostung wird es aber noch dauern: „Frühestens 2024 können wir zum ersten Mal ernten und vermutlich an Weihnachten 2026 den ersten Wein vom Robberg trinken“, rechnet er aus heutiger Sicht. Bis dahin nutzt der Gründer des „Weincampus Fritsche“ aber bereits die schöne Umgebung für seine Weinerlebnisführungen und -proben, bei denen seine Gäste die 
Vielfalt von Rieslingen, Burgunderweinen und anderen Sorten kennenlernen können. 

www.weincampus-fritsche.de 
www.robbergfreunde.de

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