Paneuroparadweg am Oberrhein Abschnitt Ettlingen - Heidelberg
Leicht
Diese Radtour führt mit Blick auf den Rhein und die Weinberge an den Hängen des Kraichgaus durch Auenwälder beziehungsweise entlang von Spargelfelder und Bagger-/Badeseen durch die "Rheinebene".
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Geologische Highlights / Botanische Highlights / Kulturelle Highlights
Beschreibung
Ab Ettlingen geht es auf dem nunmehr benannten BergstraĂźe-Rhein-Weg, einem weiteren Abschnitt des Rheintalweges bis nach Karlsruhe. Wer das Karlsruher Schloss mit der weiträumigen Parkanlage und die Innenstadt nicht kennt, sollte einen Abstecher einplanen. Der Radweg fĂĽhrt uns ohne Karlsruhe zu durchqueren, nach Durlach, wo Deutschlands älteste in Betrieb befindliche Bergbahn zur Fahrt auf den Turmberg einlädt und verläuft weiter nach Weingarten.Â
Der Wald- und Weinlehrpfad sowie das bekannte Naturschutzgebiet Weingartner Moor, an dem die Route entlang verläuft, und natĂĽrlich die Weinberge sind Zeugen einer vielfältigen Landschaft. Vorbei an schönen Baggerseen radelt man auf dem Rheintal-Weg nach Weingarten. Die ca. 9.600 Einwohner zählende Gemeinde Weingarten (Baden) liegt am FuĂźe des Kraichgauer HĂĽgellandes zur Rheinebene. Das Wahrzeichen Weingartens ist der 1589 erbaute, weit sichtbare Wartturm. Neben dem Turm prägen die zwei zusammenstehenden Kirchen, die 1823 errichtete Tulla-BrĂĽcke, welche in der heutigen Zeit als technisches Baudenkmal anzusehen ist, sowie das 1701 mit jahrhundertealtem Balkenwerk wiedererrichtete Walk'sche Fachwerkhaus den Ortsmittelpunkt. Weingarten bietet sich mit einer Vielzahl von Restaurants und Gastbetrieben auch fĂĽr Wochenendaufenthalte oder als Urlaubsziel an. Vor allem die schöne Natur macht Weingarten zu einem besonderen Ort. Der Wald- und Weinlehrpfad, das ĂĽberregional bekannte Naturschutzgebiet Weingartner Moor, an dem die Route entlang fĂĽhrt, und natĂĽrlich die Weinberge sind Zeugen einer vielfältigen Landschaft. Â
Weiter geht es auf dem Rheintal-Weg nach Untergrombach. Es lohnt sich aus dreierlei GrĂĽnden, in diesem Bruchsaler Stadtteil einen Abstecher auf den Michaelsberg zu machen. Einerseits genieĂźt man von dem 269 Meter hohen Berg einen herrlichen Blick ĂĽber die gesamte Rheinebene. Andererseits gelangt man zu einer geschichtsträchtigen Stelle: Denn der Michaelsberg ist Namensgeber fĂĽr eine jungsteinzeitliche Kultur, deren Spuren dort zum ersten Mal beobachtet wurden - die „Michelsberger Kultur“. Dabei handelt es sich um eine befestigte Höhensiedlung mit einem speziellen Wall-Graben-System, die auf die Zeit 3500 v. Chr. zurĂĽck geht. Last but not least ist der Michaelsberg ein einzigartiges Naturparadies mit seltenen Pflanzen und Tieren; mit Terrassen und Trockenmauern, Hohlwegen, Stufenrainen, Obstbäumen und Wiesen, die das ganze Jahr ĂĽber mit einem prächtigen Farbspiel bezaubern. Hat man sich droben neben der Michaelskapelle im CafĂ©-Restaurant gestärkt und radelt abwärts nach Bruchsal, kommt man am Firstsäulenständerhaus aus dem Jahr 1428 vorbei. In dem ältesten Fachwerkhaus des Kraichgaus entfĂĽhrt ein Heimatmuseum in längst vergangene Zeiten, erzählt unter anderem von Ur- und FrĂĽhgeschichte, Wallfahren auf den Michaelsberg und der frĂĽheren Zigarrenproduktion. Vorbei am idyllischen Baggersee radelt man auf dem Rheintal-Weg weiter durch den Auwald "BĂĽchenauer Hardt" nach Bruchsal. Entlang der Bahnlinie fĂĽhrt Sie der Weg in die belebte Bruchsaler Innenstadt und schlieĂźlich zum Barockschloss. 1722 legte Kardinal Damian Hugo von Schönborn den Grundstein fĂĽr das Schloss, das nicht nur wegen des von Balthasar Neumann entworfenen, imposanten Treppenhauses einen Besuch Wert ist. Nicht minder interessant sind dort das Städtische Museum fĂĽr Ur- und FrĂĽhgeschichte, Mineralogie, MĂĽnzen und Medaillen sowie das „Deutsche Musikautomaten Museum“, das zu den weltweit größten und vielseitigsten Museen rund um die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte selbst spielender Musikinstrumente gehört. Die rund 500 Exponate zeigen die Entwicklung der automatischen Musik von den kleinen Flöten der Kuckucksuhr als erstem Musikautomaten bis zu den riesigen transportablen Varianten mit Ziehharmonika, Trommeln und Becken.  Â
Bruchsal verlassen wir in nördlicher Richtung auf dem Rheintal-Weg, durchqueren Forst und radeln auf gut ausgebauten Feld- und Waldwegen am westlichen Ortsrand Kronaus vorbei bis zur Freizeitanlage am LuĂźhardtsee, wo eine Bademöglichkeit in einem idyllischem und naturbelassenem See lockt. Entlang der Route durch das Rheintal breitet sich rechterhand die hĂĽgelige Landschaft des Kraichgau aus, linkerhand erheben sich in der Ferne die HĂĽgel des Pfälzer Waldes - nicht zu verwechseln mit dem Oberpfälzer Wald, der Naturparklandschaft an der Grenze zu Tschechien.Â
Der Rheintal-Weg verläuft nun in nördlicher Richtung bis St.-Leon-Rot. Ein reizvoller Abstecher ĂĽber Reilingen auf dem Odenwald-Madonnenweg fĂĽhrt uns in die ehrwĂĽrdige Dom- und Kaiserstadt Speyer und somit wieder an den Rhein. Auf der Kurpfalz-Route geht es nun von Speyer nach Heidelberg. Dieser Weg ist mit grĂĽnen Schildern mit der Aufschrift Kurzpfalzroute ausgeschildert. Ab Speyer geht es ĂĽber die RheinbrĂĽcke. Vorbei an Aussiedlerhöfen, dem Bagger- und Badesee "Hohwiese" und einem Schwimmbad folgt Ketsch. Der Radweg fĂĽhrt um den Schwetzinger SchloĂźgarten herum durch Schwetzingen, das fĂĽr seine Spargelfelder bekannt ist. Vor allem im FrĂĽhsommer findet sich kaum ein gastronomischer Betrieb, der nicht eine spezielle Spargelkarte mit fantasievollen Kreationen dieses edlen GemĂĽses anbietet. Nach rund 30 km erradelt man ĂĽber Plankstadt und Eppelheim das Etappenziel Heidelberg, die älteste Universitätsstadt Deutschlands (1386).Â
Den „Höhepunkt“ in Heidelberg, den malerischen Blick über die Stadt und den Neckar vom Schloss, sollte man keineswegs auslassen. Heidelberg bietet mit seinen zahlreichen Museen, alten Kirchen und romantischen Gassen eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten.
Wegbeschreibung
Wegbeschreibung durch den Landkreis Karlsruhe:
Sie verlassen Ettlingen auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg entlang der B3, welcher durch ein Landschaftsschutzgebiet „Vorbergzone nördlich von Ettlingen“ fĂĽhrt, in Richtung Kreisgrenze nach Karlsruhe-Wolfartsweier. Beim Naturschutzgebiet „Weingartener Moor“ mit seinem Auenwald (Erlen und Eschen) erreichen Sie wieder den Landkreis Karlsruhe. Auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg erreichen Sie nach 1,7 km die Ortschaft Weingarten. Ihr Weg fĂĽhrt Sie am westlichen alten Ortskern von Weingarten, mit einem Heimatmuseum im Wartturm und im Weiteren am Bahnhof (S31 und S32) vorbei. Von hier aus hätten Sie die Möglichkeit auf der durch Weingarten verlaufenden Rundradroute "Ă–koRegio" den Kraichgau zu erkunden. Nach dem Verlassen von Weingarten fĂĽhrt Sie Ihr Weg auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg nach 800 Meter am Weingartener Badesee vorbei um danach auf einem wassergebundenen Forstweg durch das FFH-Gebiet der „Kinzig-Murg-Rinne“ zu fĂĽhren.Â
In Untergrombach an der S-Bahnhaltestelle (S31 und S32) angelangt, haben Sie nun die Möglichkeit nach Osten ins Ortszentrum (Bruchsaler-Ring-Tour) und weiter auf den „Michaelsberg“ (höchste Erhebung im westlichen Kraichgau) mit Kapelle zu gelangen. Von hier aus haben Sie einen fantastischen Blick ĂĽber die Rheinebene und Kraichgau.Â
Nach Westen können Sie auf einer Hauptradroute zum europäischen „Rheinradweg“, „Deutschlandroute 8“, Landesradfernweg „Veloroute Rhein“ und zur Rheinfähre Leimersheim nach Rheinland-Pfalz gelangen. Wieder zurĂĽck auf unserem Weg gelangen Sie zum Badesee in Untergrombach am Rande eines Feuchtwaldes im FFH-Gebiet der „Kinzig-Murg-Rinne“, welchen Sie auf Ihrem Weg nach Bruchsal auf einem wassergebundenen Forstweg durchqueren. Am Ende des Waldes erreichen Sie einen Abzweig zu einer Hauptradroute, welche vorbei am Schloss Stutensee ins Zentrum von Karlsruhe fĂĽhrt. Sie folgen jedoch dem Weg (Rheintal-Weg / Tour de Spargel) weiter Richtung Bruchsal Zentrum. An der ersten S-Bahnhaltestelle (S31 und S32) in Bruchsal am Rande einer Feuchtwiesenlandschaft haben Sie die Möglichkeit in dem 150 Meter östlich entfernt gelegenen Naturfreundehaus „Am Eichelberg“ an der B3 zu ĂĽbernachten.Â
In Bruchsal fĂĽhrt Sie Ihr Weg zum Zentralen Radroutenkreuz bei der Lutherkirche mit Abzweigmöglichkeiten zum 250 Meter nach links gelegenen Hauptbahnhof (IC, EC, RB, S3, S9, S31 und S32), auf den nach rechts verlaufenden „Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Weg“ zur groĂźen Kreisstadt Bretten oder auf viele weitere Routen wie z. B. die Schlösser-Tour durch den Kraichgau. Auf Ihrem weiteren Weg erreichen Sie den „Europaplatz“ an welchem nach links eine Hauptradroute nach Germersheim (ĂĽber die RheinbrĂĽcke) und Philippsburg zum europäischen „Rheinradweg“, „Deutschlandroute 8“ und Landesradfernweg „Veloroute Rhein“ abzweigt. Am Schlosspark des Bruchsaler Barockschlosses aus dem 18. Jahrhundert angelangt, können Sie im Schloss das Musikautomatenmuseum besichtigen oder sich im Schlosspark entspannen. In 200 Meter Entfernung befindet sich eine S-Bahnhaltestelle (S31, S32). Im weiteren Verlauf stößt die „Schönbornroute“ hinzu und Sie kommen an einer festungsähnlichen Anlage aus dem 19. Jahrhundert mit der Funktion als Justizvollzugsanstalt vorbei.Â
An der KreisstraĂźe 3526 angekommen folgen Sie dieser auf einem Radweg nach Forst, welcher an einer S-Bahnhaltestelle (S31, S32) vorbeifĂĽhrt. Im Norden von Forst fĂĽhrt Sie Ihr Weg an einem Vogelpark vorbei um danach den „Oberen LuĂźhardt Wald“ auf der „Kronauer Allee“ zu durchqueren. Nach 200 Meter können Sie nach rechts zum 500 Meter entfernten liegenden Badesee „Heidesee“ gelangen. Nach weiteren 1,1 km erreichen Sie die KreisstraĂźe 3525. Von hier aus haben Sie die Möglichkeit rechts einem Radweg (WohlfĂĽhl-Tour) entlang der KreisstraĂźe 3525 zu folgen um nach ca. 1,2 km den Badesee „Hardtsee“ von Weiher zu gelangen. Auf Ihrem weiteren Weg Ăśberquerung Sie jedoch die KreisstraĂźe 3525 und befinden sich dann im FFH- und Landschaftsschutzgebiet „Oberer LuĂźhardt“ durch welchen der Dutlacher Graben fĂĽhrt. Nach einigen hundert Metern öffnet sich der Wald in Richtung Osten und gewährt einen Blick auf die Ortschaft Weiher und den dahinter gelegenen Kraichgau. Kurz vor dem ĂĽberqueren des Kriegbachs zweigt eine Hauptradroute (Schönbornroute und Welterbe-Tour) nach Westen in Richtung Philippsburg/Germersheim und Rheinhausen (Rheinfähre nach Speyer) zum europäischen „Rheinradweg“, „Deutschlandroute 8“ und Landesradfernweg „Veloroute Rhein“ ab.Â
Sie folgen jedoch dem Rheintal-Weg weiter. Nach ĂĽberqueren des Kriegbach fĂĽhrt Sie Ihr Weg an einem Biotop mit einem besonders hohem Vorkommen von Waldmeister vorbei. An dessen Ende zweigt der von Norden kommende „Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Weg“ nach Osten zum 1 km entfernt liegenden Badesee „Fischwasser“ ab, während Sie dem „Paneuroparadweg“ bzw. „Rheintal-Weg“ zusammen mit dem „Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Weg“ Richtung Norden folgen. Nach weiteren 1,6 km können Sie ĂĽber einen Forstweg nach rechts einen 1,2 km entfernt liegenden und ruhig gelegenen Campingplatz am Anglersee „Althäusersee“ zum Ăśbernachten erreichen.Â
Weiter geht es durch ein FFH-Gebiet „LuĂźhardt“ mit den seltenen BinnendĂĽnenfelder der Rheinebene um danach auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg entlang der KreisstraĂźe 3575. Nach 1,5 km erreichen Sie dann den Ortsrand von Kronau und damit den Hauptknotenpunkt mit dem Startpunkt des Landesradfernweges „Kraichgau-Hohenlohe-Weg“, welcher rechts abzweigt und nach 1,5 km direkt am Bahnhof (S3) in Bad Mingolsheim vorbeifĂĽhrt um sich dann im weiteren Verlauf in eine Hauptradroute nach Sinsheim und den Landesradfernweg nach Heilbronn aufzuteilen. In Kronau folgen Sie weiter dem Rheintal-Weg bzw. der Tour de Spargel in Richtung Norden. Auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg gelangen Sie zum „LuĂźhardtsee“.Â
Unterwegs auf einem wassergebundenen Forstweg „Kronauer Weg“ erblicken Sie linkerhand den „Unteren Lußhardt Wald“ in welchem wieder die seltenen Binnendünenfelder der Rheinebene zu erspähen sind. Zur rechten öffnet sich die Landschaft zu einem Golfplatz und dem „Lußhardtsee“. Im weiteren Verlauf verlassen Sie unseren Landkreis in Richtung Heidelberg in einer Höhe von 107 Meter ü. N. N..
Buchempfehlungen des Autors
Radwander und Freizeitkarte Landkreis Karlsruhe Nord- und Südteil vom Pietruska-Verlag, M:1:40.000, Auflage 4. in 2009 Radtourenkarte Kraichgau-Stromberg-Tourismus von digitale Kartografie F. Ruppenthal, M:1:50.000, Auflage 2. in 2011 Freizeitkarte Kreis Karlsruhe vom Städte-Verlag, M:1:75.000, Auflage 23. in 2009