10 Jahre Albtal Plus

Zur Pressekonferenz gab es Einblicke und Ausblicke auf künftige Themen.

Bettina Reitze-Lotz, Geschäftsführerin Albtal Plus
Bettina Reitze-Lotz, Geschäftsführerin Albtal Plus © Sabine Zoller

Ettlingen, Albtal. Mit dem Thema Aussichten startete die Pressekonferenz zu zehn Jahren Albtal Plus in Ettlingen, bei der als erste Vorsitzende Bürgermeister Klaus Hoffmann aus Bad Herrenalb ebenso wie Geschäftsführerin Bettina Reitze-Lotz ihre Strategie für die kommenden Jahre erläuterten.

Mit einem Rückblick gab Bettina Reitze-Lotz eine beeindruckende Übersicht über Projekte, die in den vergangenen zehn Jahren seitens Albtal Plus entwickelt und vorangebracht wurden. Darunter die Nominierung zum Outdoor Award 2019 für den ALBTAL.Abenteuer.Track, der zudem durch weitere Nominierungen zu Deutschlands schönstem Wanderweg große Aufmerksamkeit erzeugen konnte. Zu den mittlerweile sieben unterschiedlichen GeoTouren im Nordschwarzwald wurden mit den einzelnen Gemeinden sieben zertifizierten Qualitätswegen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden unter dem Label „Wanderbares Deutschland“ entwickelt, die die Bedeutung der Region als wanderbares Reiseziel hervorheben. Für 2023 soll eine neue Tour verstärkt Wanderer und Übernachtungsgäste in die Region bringen. Unter dem Titel „ALBTAL.Aussichten“ ist eine Rundtour in vier Etappen entstanden, die auf einer Strecke von 101 Kilometern insgesamt 111 Aussichten bietet und von Ettingen über Frauenalb, Bad Herrenalb, Neusatz nach Waldbronn mit fünf Übernachtungsmöglichkeiten führt. Dazu eingebunden sind die wanderbaren Gastgeber, die als kulinarische Stationen die Strecke mit dem Stadthotel Engel, dem König von Preussen, dem Schwarzwald Panorama, dem Hotel Lamm und Schwitzer´s Hotel bereichern. Nach Aussage von Bettina Reitze-Lotz wird diese 4-Tages Etappe in 2023 zudem mit Führung durch einen Schwarzwald Guide angeboten.

Zusätzlich soll die Drei-Säulen-Struktur der Tourismusgemeinschaft künftig um einen weiteren Baustein verstärkt werden. Zum Erlebnis.Tal mit Aktivitäten rund um wandern und radfahren, dem Kultur.Tal mit Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen, dem Genießer.Tal mit kulinarischen Besonderheiten der Feinen Adressen, soll sich künftig das Augenmerk auch auf das Wohlfühl.Tal mit Bezug auf Wellness und Thermen im Bäderland Baden-Württemberg richten. Denn in Zukunft, so Bettina Reitze-Lotz, soll nicht nur an der Profilschärfung der Outdoor-Themen, sondern auch am Ausbau der touristischen Infrastruktur mittels Mountainbike- Projekten gearbeitet werden. Darunter sind gemeinsame Konzepte zu verstehen, die mit Landkreisen ebenso wie den angrenzenden Tourismusorganisationen erarbeitet werden sollen. „Eine Region hört nie an der Landkreisgrenze auf“, so Reitze-Lotz. Last, but not least betont die Geschäftsführerin die vielfältigen Kommunikationskanäle, über die auch künftig verstärkt via Instagram, Facebook und Pressearbeit das Image und die Produkte des Tales nach außen getragen werden sollen. „Wir haben die Corona Zeit genutzt, um unser Profil durch eine neue Website zu aktualisieren und zu schärfen und dem touristischen Trend Rechnung zu tragen.“ Angesprochen wurden dazu die erhöhte Anzahl an Kurzurlauben im Land, die Regionalität und Nachhaltigkeit sowie der Fokus auf Erlebnisse aller Art.

Doch das alles kostet nicht nur sprichwörtliche Manpower, sondern auch Zeit und Geld. „Als Albtal Plus damals ins Rennen gegangen und haben uns schon damals Gedanken über die Finanzierung gemacht“, erklärt Klaus Hoffmann, der als einen stabilen Mitgliedsbeitrag aller Gemeinden und Fördermitglieder von insgesamt 228.000 Euro nennt und hinzufügt: „Wir haben angefangen mit einem Geschäftsführer in Teilzeit und einer Vollzeitkraft und daran hat sich bis heute nichts verändert.“ Nach wie vor stemmen Bettina Reitze-Lotz und Julia Strickfaden die Geschäftsstelle mit demselben Budget, und das trotz aller Kostensteigerungen. „Um das Profil zu schärfen“, so Hoffmann, „stehen schon lange neue Themen wie Mountain Bike Trails auf der Agenda. Zudem wartet die dritte Etappe des ALBTAL.Abenteuer.Track von Marxzell nach Ettlingen.“ Alleine eine Umsetzung der Themen genügt nicht, denn Maßnahmen müssen auch nach außen getragen und in entsprechenden Kanälen kommuniziert werden. Daher lautet das Fazit der Pressekonferenz: „Wenn wir in den kommenden Jahren mit demselben Budget auskommen müssen, müssen wir Entscheidungen treffen, was geht, oder was nicht geht. Daher haben wir uns die Frage gestellt, wie wir uns weiterentwickeln können und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir dazu die die Mitgliedsbeiträge erhöhen müssen, um weitere Kapazitäten zu haben.“ Hoffmann spricht dabei von einem finalen Zielbudget in Höhe von 400.000 Euro. In den kommenden drei Jahren soll der Betrag durch eine stufenweise zu erfolgende Erhöhung der Mitgliedsbeiträge von plus 30 Prozent in 2023, plus 20 Prozent in 2024 und plus zehn Prozent in 2025 erreicht werden. Für Bad Herrenalb, das sich derzeit mit 70.000 Euro an Albtal Plus beteiligt, ist das in einem kurzen Zeitraum eine enorme Steigerung an Kosten, die sich final auf 120.000 Euro in 2025 erhöhen würden. „Das ist aktuell die Situation, vor der wir stehen“, so Hoffmann, der mit nüchternen Worten betont: „Wenn Albtal Plus vorankommen soll, müssen wir Entscheidungen treffen und Mittel für Marketing und weiterführende Maßnahmen zur Verfügung stellen, um Albtal Plus gestärkt in die Zukunft zu führen, denn ohne Geld in der Hand können die vorgestellten Projekte nicht geschultert werden.“ Für die Entscheidung zuständig sind die Gemeinderatsmitglieder der beteiligten Gemeinden.  Im November und Dezember sollen sie in einer finanziell schwierigen Zeit über Beitragserhöhungen abstimmen. Als Lichtblick in schwierigen Zeiten nennt der Vorsitzende von Albtal Plus nicht nur die Präsenz der Region auf der CMT in Stuttgart, sondern auch den Wunsch nach Manpower für eine weitere touristische Fachkraft, um mehr Projekte voranzutreiben, denn tendenziell steigenden Übernachtungszahlen lassen „einen Lichtblick am Horizont erkennen.“ Mit insgesamt 239.000 Übernachtungen hat die Bäderstadt Bad Herrenalb im September fast annähernd das Volumen der Übernachtungen mit insgesamt 250.000 aus dem Jahr 2019 erreicht und Hoffmann gibt sich zuversichtlich, dass auch in den kommenden Monaten das Kurzurlaub-Erlebnis Früchte tragen wird.

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