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Mit "Speed" den Berg hoch

Das Albtal ist ideal für E-Biker. Da wird selbst die Bergfahrt zum Vergnügen. Ein Tourentest für Einsteiger.

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Die Kamera vergessen. Und schon ein ganzes Stück den Berg hinunter geradelt. Da würde man normalerweise nicht mehr umkehren. Aber mit dem E-Bike? Kein Problem: Einfach den Elektro- Antrieb auf die höchste Stufe stellen und binnen kurzem ist man schon wieder am Auto. Ein E-Bike ist ein unglaubliches Erlebnis für die, die es noch nie probiert haben. Alles geht mit so großer Leichtigkeit, als ob man unbegrenzt Rückenwind und Kondition hätte. Nur die Pedale antippen und schon entfaltet sich das elektronisch unterstützte Kraftpaket.

Kondition braucht man wirklich, wenn man mit dem Fahrrad im Schwarzwald unterwegs ist. Wenn man das Tal der Alb verlässt und auf die schönen H.henzüge fährt. Da geht Ungeübten schnell die Puste aus, andere lassen das Fahrrad lieber gleich ganz stehen. Das E-Bike eröffnet hier ganz neue Möglichkeiten. In Marxzell-Fischweier führt ein steiler Waldweg nach Spessart hoch. Das riecht schwer nach „Speed“. Vier Einstellungen hat das Pedelec, wie das E-Bike technisch korrekt eigentlich heißt: „Eco“ für ganz langsam, „Tour“ für den Normalbetrieb, „Sport“ für die leichte Steigung und „Speed“ für die schwere.

Also „Speed“: Das Rad fliegt förmlich den Hang hinauf, surrt mit Leichtigkeit zwischen den Bäumen hindurch. Auf der Ebene reicht dann die Spar-Einstellung, schließlich will man den Akku schonen, damit er nicht zu früh schlapp macht. Wie lange ein Akku hält, hängt sehr von seiner Beanspruchung ab: Wer nur im Tal radelt, kommt auf 70 Kilometer und mehr. Wer die reizvollen Bergstrecken mitnimmt, der muss mit spürbar weniger Kilometern kalkulieren. Das ist das Schöne am Albtal: Dass man beides hat, Berg und Tal, ebene Strecken und Steigungen, Strecken am Fluss und bewaldete Höhenzüge. Zwischen Bad Herrenalb und Ettlingen kann man links und rechts der Alb radeln. Plötzlich tauchen malerisch die Frauenalber Klostertürme zwischen den Bäumen auf. Wie gut, dass die Kamera doch mit dabei ist.

Das letzte Stück zurück zur Verleihstation auf dem Dobel hat es in sich. So wie die Strecke steigt, sinkt der Strom-Vorrat. Aber er reicht. Nach drei Stunden ist die Tour zu Ende und das E-Bike wieder am Ausgangspunkt abgegeben. Es war letztlich weit unkomplizierter als gedacht, auch wenn man dann doch den Eindruck hatte, ein schönes Stück Fahrrad gefahren zu sein: Denn auch ein E-Bike kostet Kraft, nur eben viel, viel weniger.

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