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ALASKA IM ALBTAL

Marc Axtmann aus Pfaffenrot fährt mit seinen Hunden gerne schlitten – und zwar so gut, dass der Musher schon mehrfach deutscher Meister geworden ist. 

20. Mai 2019

Geschichte

Wer im Sommer zur frühen Morgenstunde in der Natur unterwegs ist, kann im Albtal einem ungewöhnlichen Gespann begegnen: sechs Huskys, die im Galopp vorneweg ziehen, dahinter Marc Axtmann mit einer Art Schlitten, auf dem er nicht sitzt, sondern steht. Er fährt auch nicht auf Kufen, sondern auf Rollen. Der Schreinermeister aus Marxzell-Pfaffenrot hat ein besonderes Hobby: Er ist Musher, also Schlittenhunde führer, und ist mit seinen Tieren schon mehrfach Deutscher Meister geworden. 

Angefangen hat es mit dem ersten Hund. Den schenkten ihm seine Eltern als Belohnung für bessere Schulnoten. Aus Zufall war es damals ein Husky. „Ein Schulfreund hatte auch zwei Huskys und so fingen wir an, gemeinsam zu trainieren“, erzählt Marc Axtmann. Dem einen Vierbeiner folgten weitere, heute gehören acht Alaskan Huskys zu seinem Rudel. „Das Schlittenfahren ist wie ein Virus: Wenn man einmal infiziert ist, wird man es so schnell nicht mehr los“, sagt Axtmann. Er selbst ist schon über 25 Jahre lang von diesem Virus befallen. Am Anfang übte er noch mit dem Fahrrad, das eigens für diesen Zweck mit einer besonderen Vorrichtung ausgestattet ist. Später hat ihm sein Opa den ersten Wagen mit Rollen gebaut. Seine Hunde bildet der 42-Jährige selbst aus. An seinem Schlitten haben sie ihre feste Position: Die Leithunde sind ganz vorne, die stärksten Tiere vor dem Schlitten und direkt mit ihm verbunden. Marc Axtmann ist ihr Leitwolf: Er ruft seine Kommandos und sagt ihnen, ob’s rechts oder links lang geht, ob sie schneller oder langsamer werden sollen. Die Leithunde an der Spitze reagieren, der Rest zieht nach. Im Winter fährt er Rennen: Im nahegelegenen Dobel, in Todtmoos, am Rennsteig in Thüringen, sogar in Italien ist er schon mit seinen Rennpferden auf vier Pfoten gestartet. Der Erfolg hängt von vielen Faktoren ab: Natürlich muss ein Schlittenführer die Technik beherrschen, rasant durch die Kurve zu driften, ohne dass der Schlitten hängenbleibt und der Musher stürzt. Besonders wichtig ist es aber, dass er seine Tiere gut darauf vorbereitet. Marc Axtmann trainiert deshalb das ganze Jahr über, drei bis viermal pro Woche, jede Trainingseinheit zwischen drei und 14 Kilometern. Im Sommer fährt er auch mal Rad mit seinen Tieren. In den warmen Monaten muss er früh starten, denn wenn das Thermometer erst mal auf 25 Grad geklettert ist, wird es für die Hunde zu warm. Oder er trainiert abends, wenn es wieder kühler ist. Zwar hat der Mann, der die Schreinerei in Pfaffenrot in der dritten Generation führt, viel zu tun. Trotzdem kann und will er von seinem Hobby nicht lassen: „Wenn der Tag auch noch so stressig war: Sobald der Schlitten loslegt, in die Dämmerung hineinfährt und ich nur noch das Knirschen der Kufen höre, bin ich entspannt.“

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