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Genusstour mit Gefälle

Der Naturpark-Radweg geht mitten durchs Albtal und den Nordschwarzwald. Zwischen Straubenhardt und Malsch wird er zur Genussroute mit viel Gefälle und Abwechslung.

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Das Besondere am Albtal ist, dass sich hier auf engstem Raum so viele verschiedene Landschaftsformen berühren. Der dichte Nordschwarzwald mit seiner unendlich scheinenden Natur, das Albtal mit den Dörfern und Städten, der Rheingraben, der sich nach Ettlingen auszudehnen beginnt. Wer mit dem Fahrrad auf dem Naturpark-Radweg zwischen Straubenhardt und Malsch unterwegs ist, bekommt von alledem etwas mit. Auf einer Strecke von nur 35 Kilometern fährt man alle halbe Stunde an einer anderen Kulisse vorbei und kann spielend einen ganzen Tag damit zubringen, selbst wenn die Distanz eigentlich nicht groß ist.

Die Radler folgen auf der gut beschilderten Strecke einfach dem Symbol mit dem schwarz-grün-blauen Auge. Es ist das Zeichen des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, der sich von Ettlingen bis Schramberg und von Calw bis Baden-Baden erstreckt. Der drittgrößte Naturpark in Deutschland mit einer Fläche, die größer als die Insel Mallorca ist. Seit wenigen Jahren führt ein 260 Kilometer langer Radweg durch den Naturpark. In einem seiner schönsten Abschnitte passiert er das Albtal. Stellt man es richtig an, kommt man um fast alle Steigungen herum, die die Strecke durch den Naturpark Schwarzwald natürlich zu bieten hat.

Von Straubenhardt-Schwann geht es mit sanftem Gefälle in Richtung Conweiler und Langenalb. Die Wege sind asphaltiert und die Marienkirche in Langenalb einen kurzen Halt wert: Ein prachtvolles Gebäude, das von einem Kirchhof umgeben wird, der diesen Namen auch wirklich noch verdient. Danach beginnt die Abfahrt nach Marxzell. Die besiedelte Welt verschwindet und der Radfahrer taucht in dichten Wald ein. Spätestens hier weiß auch der letzte, warum der Naturpark-Radweg genauso heißt und der Schwarzwald Schwarzwald genannt wird.

Die Radstrecke ist nun geschottert und geht unter dem Dach großer Fichten, Tannen und Buchen hindurch ins Tal. Eine wunderbare Sommerfrische, die nach dem Wechsel auf die andere Straßenseite noch durch das Rauschen des Maisenbachs ergänzt wird, der hier in Richtung Alb fließt. Nach rund sieben Kilometern ist Marxzell erreicht. Hier kann man nun dem Fahrzeugmuseum mit seiner skurrilen Sammlung aus alten Autos, Straßenbahnen und Motorräder einen Besuch abstatten. Oder gleich weiterradeln nach Ettlingen.

Der Naturpark-Radweg führt auf der rechten Seite, oberhalb der Straße durchs Albtal. Die Strecke ist topfeben und in weiten teilen asphaltiert. Das Rad rollt wie von selbst durch die Natur und die Fahrer genießen die Aussichten ins Tal, die sich in den Waldschneisen immer wieder ergeben. Nach gut zwölf Kilometern ist Ettlingen da, der ideale Ort um eine etwas größere Rast einzulegen. Die Altstadt ist ein Treffpunkt für viele und die vielen Straßencafés und Biergarten-Restaurants laden zum unkomplizierten Verweilen ein. Ein Radler für die Radler oder ein Cappuccino mit einem Süßstückchen, damit Kreislauf und Zuckerspiegel stabil bleiben.

In Ettlingen wechselt der Naturpark-Radweg das Terrain und geht vom Albtal in den Rheingraben über. Alles ist nun sehr weitläufig und ausgesprochen flach. Der erste Ort, den man mit dem Rad passiert heißt Ettlingenweier. Seine vielen Fachwerkhäuser sind eine Augenweide und häufig mit Informationstafeln versehen, die ihre Geschichte beschreiben. Entlang von Streuobstwiesen und Weiden, auf denen immer wieder Pferde, Ziegen und Schafe grasen, führt der Naturpark-Radweg nun zum letzten Ort der Etappe: Malsch im Rheintal. Bis dahin war der Streckenverlauf ein Stück weit identisch mit dem Rheintalradweg: In Malsch könnte man nun gleich ganz zum Rhein abbiegen, dem Schloss in Rastatt einen Besuch abstatten oder auf dem Naturparkaradweg weiter in Richtung Gaggenau fahren.

Doch genauso gut kann man das Rad packen, es in die S-Bahn laden und über Ettlingen zurück nach Ittersbach auf die Höhe fahren. Von dort sind es noch einmal fünf Kilometer bis zum Ausgangspunkt. Wer es partout eher sportlich haben will, der kann die Fahrtrichtung natürlich  einfach wechseln: Von Malsch nach Straubenhardt steigt es vor allem im letzten Anschnitt kräftig an. Mit ein wenig Kondition oder einem Pedelec-Antrieb ist auch das letztlich kein unüberwindliches Problem.

 

Gut zu Wissen

Naturparkradweg Schwarzwald: Es gibt einen kostenlosen Flyer mit Karte und sogar ein Bikeline-Radtourenbuch (Verlag Esterbauer), das den Streckenverlauf beschreibt. Wer von Malsch zurück nach Ittersbach auf die Höhe will, nimmt die S31 bis Ettlingen West und wechselt dort zur Albtalstrecke und S11. www.naturpark-radweg.de

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