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WANDERUNGEN MIT FUCHS UND HASE

Fuchs und Hase sind die Beinamen der Bad Herrenalber Stadtteile Rotensol und Neusatz. Sie sagen sich dort nicht nur „Gute Nacht“, sondern stellen jedes Jahr gemeinsam eine Erlebniswanderung auf die beine, die bis zu 1000 Besucher anlockt. 

11. September 2019

Geschichte

Gartenschauen fördern die Kreativität. Das war auch 2017 in Bad Herrenalb so. Was kann man bieten, was nicht hundert andere auch schon im Angebot haben? So wurde in den Bad Herrenalber Stadtteilen Rotensol und Neusatz die Idee „Erlebniswandern auf der Höhe“ geboren. Eine Rundwanderung mit 15 Stationen, die nicht nur beide Ortschaften verbindet, sondern die Gäste mit kulinarischen Highlights und unterhaltsamen Aktivitäten lockt.

2016 war die Hauptprobe, im Gartenschaujahr 2017 die Premiere. Das klappte so gut, dass man 2018 einfach damit weitermachte. Die Nachfrage hatte sämtliche Erwartungen übertroffen und die Idee so eingeschlagen, dass daraus eine Dauereinrichtung werden soll. Also ist für 2019 bereits wieder ein Termin angesetzt. Das „Erlebniswandern auf der Höhe“ ist ja auch mehr, als nur ein Spaziergang von Dorf zu Dorf. Der fällt mit rund acht Kilometern einigermaßen moderat aus, doch ums Strecke machen geht es nicht bei dem Programm, das sich Fuchs und Hase zusammen ausgedacht haben.

Fuchs und Hase: So lauten die Beinamen der beiden Höhenorte, weil sie einst so abgeschieden und unerreichbar waren. Das Besondere ist dabei, dass die Tiernamen jeweils einem der Orte zugeordnet werden können: Rotensol ist traditionell die Heimat der Füchse und in Neusatz sind die Hasen zu Hause. Längst haben die Einwohner diese Identität angenommen und spielen damit.

Zum Beispiel beim Logo der Erlebniswanderung, das Fuchs und Hase mit Wanderrucksack zeigt. Das spricht auch Kinder an, und Familien gehören zur Hauptzielgruppe des Wanderangebots, das jährlich einmal am ersten Septembersonntag stattfindet.

An fast jeder Station gibt es ein Mitmachangebot für Groß und Klein: Dosenwerfen, Masken basteln, Entenfischen, Feuerwehrschlauchspritzen oder Minigolf auf der Wiese. Überall können sich Eltern und Kinder vergnügen, einen Stempel abholen und Quizfragen beantworten. Am Ende gibt es sogar richtig attraktive Preise zu gewinnen wie etwa Übernachtungen auf dem Bauernhof oder einen Schnupperkurs im Golfclub. Mindestens ebenso attraktiv ist, dass es an jeder Station auch etwas Besonderes zu essen gibt. Stets sind es so kleine Portionen, dass auch beim nächsten Haltepunkt noch etwas reinpasst. Die Palette reicht vom Flammkuchen übers Stockbrot bis zum Hirschragout mit Preiselbeeren. Letzteres stammt aus der Küche des renommierten Restaurants Lamm in Rotensol, doch zumeist sind es die Feuerwehr, Vereine sowie andere Einrichtungen und Gruppen, die die Stationen mit ihren Angeboten bestücken. Bis zu 1.000 Menschen tummeln sich an einem Erlebniswandertag in Rotensol und Neusatz. Nicht alle wandern dabei die gesamte Strecke ab, eher ist es so, dass sich jeder seinen Teil herauspicken kann und nach Lust und Laune die für ihn interessanten Punkte ansteuert. Ein unkompliziertes Kommen und Gehen und Verweilen an den jeweiligen Punkten. Die Erlebniswanderung gleicht einem Dorffest, dessen Stände sich dezentral über die gesamte Markung verteilen.

Dabei hat das Ereignis nicht nur dafür gesorgt, dass viele Besucher die Dörfer Rotensol und Neusatz kennen lernen, sondern dass sich auch die Bewohner untereinander begegnen. Gemeinsames Tun verbindet eben auch Fuchs und Hase, bevor sie sich nach getaner Arbeit dann wirklich einigermaßen erschöpft „Gute Nacht“ sagen.

Geschlecht als Rätselspass. Der Klosterpfad zwischen Bad Herrenalb und Frauenalb hat Zuwachs bekommen: Kinder können auf diesem Weg eine unterhaltsame Schnitzeljagd unternehmen. Fünf Kilometer sind nicht lang und auch von Kindern gut zu meistern. Das gilt umso mehr, wenn sie, wie seit vergangenem Herbst, bei einer Schnitzeljagd von Station zu Station wandern und Rätsel lösen können. Der bisherige Klosterpfad, der die Ruinen in Bad Herrenalb und Frauenalb verbindet, bietet vielfältige Informationen für Erwachsene. Die neue Tour macht den Weg nun auch für mitwandernde Kinder kurzweilig.

Alles, was sie dazu brauchen, ist ein Rätselbogen. Der liegt in der Tourist Information Bad Herrenalb bereit, die auch sonntags geöffnet ist. Die Besucher haben dabei die Qual der Wahl: Wollen sie sich dem Team Nonne oder Team Mönch anschließen? Leihen sie sich außerdem, wie beim GeoCaching, ein GPS-Gerät für die Schnitzeljagd oder nicht? Vier Varianten sind möglich – und so können auch größere Gruppen und Schulklassen bis zu vier Teams bilden und gegeneinander antreten.

Das Angebot richtet sich an junge Gäste zwischen 10 und 14 Jahren, die dabei spielerisch Neues aus der über 1000-jährigen Klostergeschichte erfahren. Sie werden beispielsweise gefragt, welches die drei Grundregeln der Benediktinerinnen sind, wie oft sich die Mönche und Nonnen zu ihrem Gebet trafen wie viele Dörfer zum Kloster gehörten. Wo sie die Antworten finden, sagt ihnen der Rätselbogen in Worten – oder mit Koordinaten fürs GPS-Gerät. Hinweise und Lösungen entdecken sie auf den Infotafeln am Wegesrand. Die Botschaften sind aber auch mal in Bäumen oder Vogelhäuschen versteckt. Jede gefundene Antwort liefert einen Buchstaben für das Lösungswort. Und wenn sie es dann nach zwei oder zweieinhalb Stunden gefunden und sich ihr Kloster Diplom verdient haben, können sie von Frauenalb ganz einfach mit der Bahn zurück nach Herrenalb fahren.

 

Gut zu Wissen

Der Weg ist barrierefrei und damit auch mit Kinderwagen gut machbar. Rätselbögen und GPS-Geräte (Leihgebühr 8 Euro pro Tag) gibt es bei der Tourist-Information Bad Herrenalb, Tel. 07083 500555, die auch an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 10 bis 14 Uhr geöffnet ist.

www.erlebnis-wandern-auf-der-hoehe.de
www.badherrenalb.de

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