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ROCK AUF DEM DOBEL

Das legendäre Woodstock-Festival hat einen kleinen Bruder – und zwar im Heilklimatischen Kurort Dobel. Dort wird seit zehn Jahren das Woodrock-Festival gefeiert, mit bis zu tausend Heavy-Metal-Fans aus nah und fern. 

23. Juli 2020

Geschichte

Jedes Jahr im Juli versammeln sich am Rande des beschaulichen Höhenortes Dobel Menschen mit einer Liebe zu harten und lauten Klängen. Das Gegenprogramm zur Schwarzwälder Stubenmusik und SWR4, zu Schlager und volksmusikalischen Melodien aus dem Nachmittagsprogramm des Kurhauses.

Die beiden Dobler Freunde Alexander Lutz und David (Dave) Mast hatten die Idee dazu. „Eine Schnapsidee“, wie sie leicht scherzhaft hinzufügen. Jedenfalls etwas, das ihnen fehlte und das andererseits auf der weiten Fläche der Schwarzwälder Höhengemeinde gut möglich war, ohne dass es die Anwohner massiv stört. Den Platz fanden sie „beim Bauwagen“, einem Szenetreff für junge Leute am Waldrand, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft nun seit 2011 das Rockfestival stattfindet.

In Anlehnung an das berühmte Vorbild in Amerika und passend zum Schwarzwald wird es „Woodrock“ genannt. 2020 findet es bereits zum zehnten Mal statt. Es wurde mit jedem Jahr ein wenig größer: Anfangs noch eintägig, wird seit 2013 nun zwei Tage am Stück Rock­Musik gemacht. Das war auch 2019 wieder so: Sieben Bands waren für die beiden Abende angekündigt, mit der Besonderheit, dass hier sowohl regionale Newcomer als auch etablierte Gruppierungen eine Chance haben. So durften sich am Freitagabend zum Auftakt „The Sciences“ ins Zeug legen, eine junge Rockband aus Pforzheim, die zeigte, dass von ihr noch einiges zu erwarten ist. Langsam aber sicher füllte sich die Arena, mit Rockfans aus nah und fern, Althippies und jungen Freaks, ausgeflippten Typen und ganz gechillten Gästen.

Sie bekamen nicht nur Musik serviert, sondern auch kühles Bier und heiße Steaks, Falafel und Vegetarisches. Dazu eine breite Palette von T-­Shirts und Fan-­Artikel. Woodrock ist längst eine Marke und eine Veranstaltung, die Stammgäste hat. Die bekamen am zweiten Tag dann eine richtig große Show. Auf bis zu 1.000 Personen summiert sich die Besucherzahl zu Spitzenzeiten, eine Riesenstimmung bei sommerlichen Temperaturen. Die Gruppe „Something to Remind You“ machte den Auftakt, gefolgt von den „Rolldogx“ aus Calw, die in Dobel gleich ihr 26­jähriges Bühnenjubiläum feiern konnten. Schließlich brachte „Balls Gone Wild“ aus Köln die Menge zum Toben – ehe ein heftiges Gewitter die Veranstaltung jäh beendete. Der Platz war überflutet, die Feuerwehr musste Helfer und Besucher evakuieren, doch nach zwei Stunden kehrten alle Beteiligten zurück und feierten ihr Woodrock­-Festival weiter. Ein wahrer Fan gibt so schnell nicht auf und wirklich leidenschaftliche Musiker ebenso nicht: So spielte „Balls Gone Wild“ einfach mit Karacho das zu Ende, was zuvor in Blitz und Donner untergegangen war. 

 

Gut zu Wissen

www.woodrock-dobel.de

Information

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