PICKNICK ZUM SONNENUNTERGANG
Stefan Kling lädt in Dobel zum „Bergglühen“, einem sinnlichen Genussabend.
Sanfte Musik, gechillte Menschen, fröhliches Lachen, funkelnde Gläser und ein Sonnengruß zum Sonnenuntergang. Romantischer kann man den Augenblick kaum feiern. Der in Dobel lebende Musikproduzent Stefan Kling ist viel in der Welt herumgekommen und hat ein Gefühl für Orte entwickelt, deren inspirierende Energie genau dazu einladen. So entstand die Idee eines After-Work-Picknicks auf dem Dobel: das Bergglühen beim Wasserturm. Eine Mischung aus Kunst und Genuss, Musik und Natur, die alle Sinne anspricht. Der Blick reicht weit über das Rheintal bis zur Silhouette der Vogesen. „Manche Plätze warten darauf, gefunden zu werden“, sagt der Organisator.
Und so funktioniert es: Man bestellt einen Picknickkorb – gefüllt mit einem speziellen Brot von Christle‘s Hoflädle in Schielberg und anderen Produkten aus der Region, einem handgefertigten Holzbrett sowie einer Picknickdecke. Der Korb, der eine alte Weinkiste ist, wird vor Ort ausgegeben. Getränke dazu gibt es an Bars, darunter erlesene Weine und Craftbier aus Bad Herrenalb. Rund 100 Picknickkörbe für zwei Personen können online reserviert werden, aber auch spontane Gäste sind willkommen.
Begleitet wird das Bergglühen von dezenten Klängen. DJs legen Deep House auf, elektronische Wohlfühlmusik, es wird aber auch live gespielt. Gesang. Geige. Gläser klirren, nebenan strecken sich Menschen zum Sonnengruß. Zum Gesamtkonzept gehört eine Yoga-Fläche mit Matten, wo jeder selbst oder mit einem Lehrer Yoga-Übungen machen kann. Zudem zeigen Aussteller kleiner regionaler Manufakturen ihr Handwerk. Die Klanglandschaft, das gesamte Event soll die Natur jedoch nicht überlagern, sondern diese in den Vordergrund spielen. Dabei entstehe eine entspannte Grundstimmung und besondere Energie. Ein Mikrokosmos zum Runterkommen und Durchatmen.
Auf Sponsoren wird verzichtet, die Ansprüche sind dennoch hoch. „Ich habe oft erlebt, dass der Wein gut, aber die Musik schlecht ist oder anders herum“, erklärt Stefan Kling. „Hier möchte ich, dass alle Komponenten stimmen.“ Entsprechend setzt sich das Publikum zusammen: Menschen, die diese Gesamtqualität wertschätzen und ein Bewusstsein für Regionalität und Nachhaltigkeit besitzen. Familien, Junge, Alte. Sogar Gastronomen aus dem Elsass interessieren sich für das Konzept.
Für das Bergglühen ist Dobel, die Sonneninsel im Albtal, eine Eins-A-Adresse. Der Erfinder und sein Team sind dennoch parallel auf der Suche nach weiteren Locations, die es zu entdecken gilt. Orte, wo bisher nicht viel passiert, die nicht kommerziell bespielt werden. „Die Veranstaltung ist permanent in Bewegung und wird daher immer eine Riesenüberraschung sein“, sagt Stefan Kling. Und im besten Fall orchestriert die Sonne als glühender Fan ihren Abschied vom Tag in orange-goldenen Farben.