FEURIGES FESTMAHL
Kochen in der Natur mit Fabian Weber
ist ein köstliches Erlebnis.
In einem gusseisernen Topf brutzeln Kartoffelspalten, nebenan hüllt sich eine Tomaten-Kräuter-Pfanne in weiße Rauchschwaden. Die Teilnehmer eines Kochkurses betrachten zufrieden
ihr Gemeinschaftswerk. Nicht in einem Küchenstudio, sondern auf einer sonnigen Streuobstwiese oberhalb von Langenalb.
Essen im Freien – für viele bedeutet das, ein Stück Fleisch auf den Grill zu legen. Dass man über offenem Feuer auch ganz köstliche Menüs zubereiten kann, das lernt man bei Fabian Weber. Mit seiner Feuerküche in und mit der Natur nimmt der Outdoor-Guide und Erlebnispädagoge seine Gäste auf eine Reise zur archaischen Form des Kochens mit. „Das braucht seine Zeit“, sagt er.
Bevor die Gruppe zur Tat schreitet, gibt es einen Appetizer. Fabian Weber hat schokolierten Gundermann (Erdefeu), Douglasien- und Brombeerkekse mitgebracht. Dann stapfen alle in den nahen Wald. Trockenes Holz und Tannenreisig sammeln. Baumharz finden. Denn Feuer braucht Zunder und Nahrung.
Der Outdoor-Guide aus Langenalb zeigt, wie man Feuerholz richtig stapelt: nicht zu einem Tipi, sondern zu einem Turm. „Der zieht wie ein Kamin“, erklärt er. „Das funktioniert immer, sogar bei Regen.“ Nur muss man ihn erst einmal zum Brennen bringen. Das Feuerzeug besteht nämlich aus einem Magnesiumstab. Reibt man daran Metall, fliegen 1200 Grad heiße Funken. Volker Lüders aus Rheinstetten schafft es als erster, die leicht entzündlichen ätherischen Öle des Harzes und das Reisig zu entfachen.
„Die Kunst des Feuerkochens liegt in einer guten Glut“, erklärt Fabian Weber. Während die Teilnehmer nun Zwiebeln, Knoblauch, Kräuter und Kartoffeln schnippeln, schlitzt er Bananenschalen auf, steckt Schokoladenstücke hinein und legt die Früchte in das glimmende Feuer. Wenig später löffeln alle die warme Vorspeise aus der Schale. Eine kleine Herde Kühe auf der angrenzenden Weide trabt heran und beobachtet neugierig das Geschehen.
Die scharfen Messer, mit denen hier gearbeitet wird, sind alle handgefertigte Unikate. Sie stammen aus der Schmiede Tata im nahen Holzbachtal, der zweiten Leidenschaft von Fabian Weber. Dort können Männer und Frauen in Ein- oder Zweitageskursen einfache Messer, Damast-Messer oder Äxte schmieden.
„Rauchiger Gaumenschmaus“ nennt Fabian Weber seine Outdoor-Küche, weil das Feuer den Mahlzeiten seine spezielle Würze verleiht. Immer wieder experimentiert er mit neuen Gerichten, man kann als geschlossene Gruppe aber auch Wünsche äußern. So hat er schon Lasagne und gefüllte Paprika auf dem Feuer gekocht. Das Highlight an diesem Tag: eine Art Flammlachs. Dafür müssen die Teilnehmer Haselruten schlagen und daraus ein Gestell knüpfen, damit der Fisch – mit selbst gemachter Ingwer-Chili-Honig-Marinade aromatisiert – gewendet werden kann.
Nach gut drei Stunden sammeln, schnippeln, basteln und kochen kann die Gruppe ihr feuriges Festmahl genießen – und ist begeistert. „Ich konnte mir das ehrlich gesagt gar nicht so recht vorstellen“, sagt Volker Lüders, der gerne Kochkurse belegt und diesen geschenkt bekam. „Aber ich fand es extrem entspannt. Und die Schokobananen werde ich zu Hause nachmachen.“
Als die bereits tief stehende Sonne ihr besonderes Licht über die Wiese und die Kochgemeinschaft streut, hat Fabian Weber noch eine Überraschung parat: Gin-Zitronen. Dazu legt er die Früchte in die Glut, schneidet sie anschließend in Scheiben, träufelt Schwarzwald-Gin über das heiße Fruchtfleisch und streut Zucker darüber. „Ein super Vitaminkick“, schwärmt er. Die nächsten Teilnehmer dürfen also gespannt sein, was er sich dann einfallen lässt.
Gut zu Wissen
Events in der Natur und Schmiedekurse von Fabian Weber findet man unter: