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DIE ADER DES ALBTALS

Mit der Albtalbahn von Bad Herrenalb nach Karlsruhe: Das ist nicht nur praktisch, sondern auch ein schönes Erlebnis. Ein Fahrbericht ohne Stress und Parkplatzsuche. 

09. März 2020

Geschichte

Bahnhof Bad Herrenalb, es kann losgehen. Die historische Bahnsteighalle überspannt die Gleise, sie stand ursprünglich in Baden-Baden, wurde 1978 hier aufgestellt und ist seither ein Schmuckstück der Bäderstadt. Wer jetzt noch keine Fahrkarte hat, kann entspannt bleiben: Denn in der Albtalbahn kann man sein Ticket auch im Zug selber noch kaufen, überall gibt es genügend Automaten.

Mit einem leisen Surren setzt sich die gelbe Bahn in Bewegung, es ist die S1, die Bad Herrenalb mit Karlsruhe verbindet. Je nach Tageszeit verkehren stündlich ein bis zwei Züge, in etwas mehr als einer halben Stunde ist man schon am Ziel. Das ist definitiv die bessere und auch schnellere Lösung: Mit dem Auto muss man erst mal einen Parkplatz finden und suchen, von den Staus und Sperrungen gar nicht zu reden.

Überdies ist Bahnfahren ein schönes Erlebnis. Das gilt ganz besonders für die, die sonst eher mit dem PKW unterwegs sind. Einfach reinsetzen, entspannen und die Landschaft genießen. Es ist erstaunlich, was man dabei alles sieht. Die Schweizer Wiese in Bad Herrenalb zum Beispiel, an der gemächlich die noch kleine Alb vorbeiplätschert.

In Frauenalb lugen die beiden Türme der Klosterkirche aus dem Nadelwald hervor. Dann sind sie auch schon wieder weg und das sandsteinrote Bahnhofsgebäude taucht auf: Ein kurzer Halt, ein paar kommen, andere gehen, und schon ist man wieder in Bewegung

Alles geht geräuschlos und schnell, insgesamt sind es gerade einmal 35 Minuten bis Karlsruhe, eine Halbierung der Fahrzeit gegenüber den Anfangsjahren. Das Albtal ist wirklich grün, die Wiesen entlang des Flusses zwischen den Orten unbebaut. Ab und an grasen Pferde dort, gehen ein paar Spaziergänger den Uferweg entlang.

Dann kommt auch schon Ettlingen. Alleine fünf Haltestellen gibt es hier, seit der Modernisierung der Strecke und der Umstellung auf Normalspur verkehrt die Albtalbahn so kurztaktig wie eine Straßenbahn. Mit deren Schienen ist sie auch kompatibel, vorbei die Zeiten, als man am Karlsruher Albtalbahnhof umsteigen musste.

Heute kann man bequem mit der S1 zum Hauptbahnhof oder noch weiter in Richtung Innenstadt fahren. Shoppen in der Kaiserstraße, ein Besuch im Schloss, in Windeseile ist man dort.

Erstaunlich, dass man auf der Rückfahrt wieder ganz andere Dinge sieht als auf der Hinfahrt. Richtungs- und Perspektivenwechsel! Auffällig, wie viele Radfahrer unterwegs sind. Für sie gibt es im Zug Bereiche mit speziellen Abstellmöglichkeiten. Die Albtalbahn ist ein Verkehrsmittel für zahlreiche Menschen und da ist es für die, die es sich einteilen können, natürlich ratsam, wenn sie nicht gerade zu den Hauptverkehrszeiten fahren.

Ein schöner Sitzplatz findet sich auch ganz hinten im Zug, mit einem Panoramablick von links nach rechts. Nun könnte man noch in Ettlingen einen Zwischenstopp einlegen, mit seinen vielen Läden und schönen Restaurants am Albufer. Oder man kehrt im König von Preußen in Frauenalb ein, die Haltestelle ist nur wenige Meter entfernt.

Die Qual der Wahl! Wann immer man in Bad Herrenalb ankommt: Es war eine Fahrt ohne jeden Stress und ohne jede Hektik. Einmal quer durchs Albtal und zurück. Vom Schwarzwald in die große Stadt. Eine Auszeit für Mensch und Auto, die beiden irgendwie guttat. Und von der letztlich auch das Klima ein wenig profitiert hat.

 

Gut zu Wissen

Die Stadtbahnlinie S1/S11 der Albtal Verkehrsgesellschaft (AVG) verbindet die Region und fährt von Karlsruhe bis nach Bad Herrenalb bzw. bis nach Karlsbad.
Fahrplanauskunft und weitere Informationen gibts im Internet unter
www.kvv.de
www.avg.de

Information

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