AUF DEN SPUREN VON FUCHS UND HASE
Die Fuchs & Has-Safari führt durch Wälder, zu schönen Aussichten und rund um die beiden Orte Neusatz und Rotensol. Eine entspannte Wanderung, bei der man jede Menge Tiere entdecken und am Ende ganz hervorragend einkehren kann.
Bäume bilden an warmen Sonnentagen ein willkommenes schattiges Dach über dem Weg. Auf dem Waldboden krabbeln dunkle, große Käfer. Mäuse rascheln im Laub, Vögel zwitschern und in der Ferne hört man das laute Geschrei der Krähen. »
Später führt die Wanderung vorbei an einer Weide, auf der sich Kühe einen Schattenplatz gesucht haben. Hunderte Bienen schwirren um die Holzkästen, die auf der Wiese stehen. Einmal ist sogar mitten auf dem Weg eine Blindschleiche zu entdecken: Unbeweglich verharrt die Echse, deren glänzende Haut an Metall erinnert, während sich die Wanderer nähern. Nur ihren Kopf reckt sie neugierig in die Höhe.
Auf der acht Kilometer langen Rundwanderung, der „Fuchs & Has-Safari“, die um die Bad Herrenalber Ortsteile Neusatz und Rotensol herumführt, lassen sich viele verschiedene Tiere entdecken. Fuchs und Hase, nach denen die Tour benannt ist, bezieht sich
freilich nicht auf die Tiere. Vielmehr heißen die Menschen in Rothensol seit jeher Füchse und die in Neusatz sind die Hasen.
Die Spitznamen stammen aus einer Zeit, als die beiden in über 550 Meter
Höhe liegenden Bergdörfer nur mühsam über einen Waldweg erreichbar waren. Unten im
Albtal sprach man spöttisch davon, dass die Rotensoler und Neusatzer dort leben, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Mit der Zeit blieben die beiden Namen an den Dorfbewohnern hängen.
Zwar ist der Weg dorthin nicht mehr mühsam, aber beschaulich geht es heute noch zu auf der Wanderung. Sie führt durch dichten Wald, über Wurzeln und zwischen hüfthohen Farnen hindurch. Einige verwitterte Steine stehen am Weg. Die Wappen, die sie zieren, sind kaum noch zu erkennen. Sie zeugen davon, dass hier einst eine Grenze Baden und Württemberg trennte. Der
Weg führt hinaus aus dem Wald, neben dem sich eine Wiese ausbreitet: die Rotensoler Heide. Dort zappeln lange Gräser und Blüten im Wind und wer einen Schritt hineinsetzt, sieht Grashüpfer auf- und davonspringen.
Wanderer umkreisen die Häuser in einem weiten Bogen, bis sich die Landschaft öffnet – und damit ein weiter Blick über die Hügel des Schwarzwaldes. Sie lauschen unterwegs dem Chorgesang, der aus dem Henhöferheim in Neusatz herüberweht, einem Freizeitheim für christliche Gruppen und Kirchengemeinden. Unterwegs laden Bänke zum Verweilen ein.
Startpunkt ist die Neusatzer Pfütz, ein kleiner Teich, neben dem ein Turm mit roter Fassade aufragt. Das markante Bauwerk wurde 1938 als Jugendheim der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ eingeweiht, im unteren Geschoss lag damals ein Kindergarten. Nach dem Krieg diente es verschiedenen Zwecken, unter anderem als Jugendclub. Vor wenigen Jahren dann taten sich ein paar Bürger zusammen, gründeten einen Förderverein, pachteten den Turm und kümmern sich seitdem um das Grundstück, das mit seinen Hecken und einer Blumenwiese ein schöner Ort zum Verweilen ist. Gleich nebenan stehen die ersten Häuser von Neusatz. Wer an einem Samstagnachmittag dort auf einer Bank Platz nimmt, kann fleißige Füchse hören, die sich als Heimwerker betätigen, sägen und werkeln.
Zwischen Neusatz und Rothensol breitet sich eine offene grüne Weiden und Wiesenlandschaft aus, die von einzelnen Bäumen gekrönt ist. Auch
der Bauer, der dort unterwegs ist, hat heute keinen freien Tag: Mit seinem Traktor zieht er eine Bahn nach der anderen und wendet das gemähte Gras, dessen Geruch die Nasen der Wanderer
kitzelt.
Nach rund zweieinhalb Stunden sind die Füchse und Hasen umrundet. So schön das Gras auch gerochen hat, die Wanderer verlangt es nun nach dem Duft eines guten Essens. Fündig werden sie im Lamm in Rotensol, wo sich Fuchs und Hase garantiert nicht Gute Nacht sagen.
Besucher, von denen einige eine weite Anfahrt in Kauf nehmen, geben sich dort die Klinke in die Hand. Zu verdanken ist dies Karl Schwemmles hervorragender Küche und seiner bestens sortierten Vinothek. Auf dem Balkon des Landgasthofs können Gäste sogar noch weitere Tiere entdecken,
wie zum Beispiel die Hochlandrinder, deren Fleisch Karl Schwemmle in seiner Küche verarbeitet.
Gut zu Wissen
Der Startpunkt zur Fuchs & Has- Safari liegt an der Neusatzer Pfütz. Der Rundweg ist mit seinen acht Kilometern Länge und knapp 130 Metern Auf- und Abstieg leicht zu meistern. Nähere Informationen findet man auf den Webseiten von Albtal Plus und von Bad Herrenalb. Einmal im Jahr
am ersten Septembersonntag veranstaltet Bad Herrenalb eine Erlebniswanderung für Familien mit vielen Mitmachstationen und kulinarischen Angeboten auf der Strecke.
www.albtal-tourismus.de
www.badherrenalb.de
Der Turm Neusatzer Pfütz ist bei Festen des Vereins geöffnet.
Das Hotel Restaurant Vinothek Lamm in Rotensol gehört zu den Feinen Adressen im Albtal und
zu den Naturparkwirten im Nordschwarzwald. Es trägt zwei Schmeckden-Süden-Löwen für den Einsatz von regionalen Produkten und der Guide Michelin hat es für sein exzellentes Wein- und Speisenangebot zu fairem Preis-Leistungs-Verhältnis mit einem Bib Gourmand ausgezeichnet. Eine
Reservierung wird empfohlen.
www.lamm-rotensol.de
www.feine-adressen-albtal.com